Blog Iran und mehr ...
Auch diesmal starteten wir früh morgens aus besagtem Grund. Zudem ist es für mich ein wunderschönes Fahren bei morgendlichem Licht. Und es ging in die Berge mitten durch das Zagrosgebirge, das sich entlang des westlichen Irans in den Norden erstreckt. Der Iran liegt generell schon sehr hoch um die 1500 Meter, aber jetzt gab es eine gewaltige Steigerung, wir verließen kaum die 2000-Meter-Linie und unser Rekord war 2700 Meter, von einer Hochebene zur nächsten. Aber es war ein sehr angenehmes Fahren. Die Straßenverhältnisse wechseln permanent von sehr gut bis geht ganz gut, aber in unserem MAN rüttelt es durch die harte Federung ohnehin ständig. Die Vegetation in diesen Höhen fasziniert mich immer wieder, unglaublich robust, hart, stachelig und immer das Gefühl vermittelnd: fass mich nur nicht an. Übernachtet haben wir nahe einem kleinen Flussbett in 2500 Meter Höhe und am nächsten Morgen waren die Wasserpfützen nahe des kleinen Flusses gefroren. Scheinbar war das ein Gruß aus der Heimat.
Heute verließen wir unseren zentral gelegenen Parkplatz in Yazd sehr früh, einmal um etwas entspannter aus dem spannenden und aufregenden Verkehrsgetümmel zu entkommen und wir wollten noch am selben Tag Shiraz erreichen. Dabei gab es einige Stationen dazwischen: den Tomb von Cyrus II, die Nekropolen und Persepolis. Der Tomb von Cyrus II ist das geheime Wahrzeichen Irans. Die Regierung ist nicht so sehr erfreut, dass dieses Wahrzeichen von den Iranern so hochverehrt wird, stammt es doch aus weit vor der islamischen Zeit. Cyrus II (600-530) war der König, der das große persische Reich gegründet hat, er hat die polyethischen Gruppen zusammen geführt und unter einem Reich vereinigt. Die iranische Geschichte ist für mich sehr komplex und selbst nachdem mir meine iranischen Freunde, im Speziellen Kamran, dies schon einige Male versucht haben zu erklären, steh ich immer noch vor einer Wand der Unwissenheit.
Wir bleiben in der Wüste, hunderte von Kilometern einsamer Wüsten und Gebirgsgegenden lassen wir hinter uns dabei erreichten wir immer wieder die 2.000 Meter Höhenlinie und oftmals weit darüber. Wir sind auf dem dem Weg nach Yazd und passieren dabei einen unrühmlichen historischen Platz, bekannt unter „Eagles claw operation“ oder wie die Iraner es nennen „Eagles claw desaster“. Dahinter steckt der damalige völlig missglückte Versuch die Geiseln aus der US Botschaft in Teheran zu befreien, das war 1981. In der Wüste von Tabas sollte die Operation starten, endete aber in einem „Desaster“. Ich schoss noch ein paar Fotos von den Wracks der Helikopter und eines Flugzeuges das sich innerhalb eines mit Stacheldraht umzäunten Areals auf ihre gänzliche Verrottung warten. Die Iraner bauten neben dem Areal eine kleine Mosche, ich nehme an zur Erinnerung und benahmten sie mit: „Thank you“.